Was hast Du vor Ort gemacht?
Ich war bisher insgesamt drei Mal im Einsatz. Dabei habe ich - als Helfer der Fachgruppe Wassergefahren - den Fachzug Führung und Kommunikation (FZ FK), die Fachgruppe Infrastruktur (FGr I) und zuletzt die Bergungsgruppe unterstützt. Neben der Organisation der Logistik mit dem FK war ich mit der FGr I bei der Abwasser- und Trinkwasserversorgung in Antweiler aktiv und mit der Bergungsgruppe haben wir zuletzt den Bereitstellungsraum, unser Feldlager am Nürburgring, verlegt und neu aufgebaut.
War es Dein erster Großeinsatz?
Ja war es. Zwar war ich beim Hochwasser 2013 schon aktiver Helfer musste aber leider mein Abitur schreiben und konnte daher nicht gen Osten fahren. Nun promoviere ich und kann mir meine Arbeit glücklicherweise selbst einteilen.
Was wird Dir in Erinnerung bleiben?
Die vielen Schilderungen und Schicksale der Betroffenen; ihre eigenen; die ihrer Verwandten, Nachbarn und Freunde. Es sind Geschichten, die selbst langgediente Helfer im Mark erschüttern und in ihrer Intensität und Tragik eigentlich sonst nur im Krieg erfahrbar sind.
Was nimmst Du für die Zukunft mit?
Dass wir in Deutschland extrem glücklich sein können, so einen professionellen Katastrophen- und Zivilschutz zu haben. Aber eben auch, dass es immer wieder Situationen geben wird, in denen nicht sofort jedem geholfen werden kann und die eigene Notfallvorsorge wichtig wird. Zwar wurde im Ahrtal sprichwörtlich manchem das Haus unter den Füßen weggezogen, doch gab es deutlich mehr, die mit dem Ausfall fast der gesamten Infrastrukturen (Wasser, Abwasser, Strom, Gas, Telekommunikation) zumindest temporär zu kämpfen hatten.
Hinweis: Zu anderen Teilen der Serie "Mein Blick ins Ahrtal" geht es über die Links unter diesem Beitrag.
