Die farbigen 80er Jahre ...

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Die farbigen 80er Jahre ...

Im August 1980 führte der Ortsverband Gießen zusammen mit dem DRK, Feuerwehren und der Rettungshundestaffel seine erste verlagerte Standortausbildung auf der Katastrophenschutzschule Ahrweiler durch. Bei „Ahrweiler `80“ wirkten 153 Helfer mit 32 Fahrzeugen mit.

Eine Nacht auf der Autobahn verbrachten die Helfer des THW im Januar 1981. Nach starken Schneefällen war der Verkehr auf der A 5 in beiden Richtungen zum Erliegen gekommen. Helfer aller Hilfsorganisationen verteilten an die „eingeschneiten“ Auto- und LKW-Fahrer warme Getränke, Decken und Lebensmittel.

Bernd Helm wird neuer OB

Im Januar 1981 schied Friedel Eidmann nach 19 Jahren aus dem Amt des Ortsbeauftragten. Er hatte das THW stark geprägt. Durch seine politischen Kontakte konnte man immer mit Unterstützung von Stadt, Kreis und Land rechnen. Sein Nachfolger wurde Bernd Helm, der bislang Stellvertretender Ortsbeauftragter des OV Gießen war.

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Dramatische Einsätze häuften sich.

Im Februar 1981 suchten neben den DLRG-Tauchern und mehreren Freiwilligen Feuerwehren auch die Helfer des THW Gießen mit zwei Booten nach einem vermissten achtjährigen Jungen aus Lich, der in die hochwasserführende Wetter gefallen ist. Die Suche wurde ergebnislos abgebrochen. Tage später wurde er gefunden.

Im April 1981 sprengten die Sprengberechtigten Becker und Sommerlad den Schornstein der Licher Tonwerke. Der 38 m hohe Schornstein wurde durch 1,5 kg Ammon-Gelit III niedergelegt.

Im Mai 1981 rückte der Instandsetzungszug in die Gießener Kinderklinik aus. Durch einen Blitzschlag wurde die Stromversorgung der Kinderklinik lahmgelegt. Die Notstromversorgung der Klinik war defekt. Strom für die Brutkästen der Frühgeborenenstation war jedoch dringend erforderlich. Kurz vor 5 Uhr traf das THW Gießen an und erstellte zusammen mit der Feuerwehr eine Notstromversorgung. Um 6:30 Uhr waren die Schäden an dem defekten Stromkabel behoben, so dass die Helfer wieder abrücken konnten.

Tragisch endete im Sommer 1981 eine großangelegte Such- und Rettungsaktion, an der auch das THW Gießen beteiligt war. Zwei junge Männer kletterten an der 100 m hohen Steilwand des Steinbruches. Am Fuße der Steilwand befand sich ein See. Dabei stürzte einer der beiden ab und verunglückte tödlich. Der andere hielt sich mit letzter Kraft in der Wand. Amerikanische Helfer seilten sich ab, retteten den in der Wand hängenden Mann und ließen sich anschließend bis unten ab. THW-Helfer transportierten die Personen anschließend ans Ufer. Inzwischen begannen andere THW’ler mit der Ausleuchtung der Einsatzstelle. Taucher bargen schließlich die Leiche des abgestürzten Mannes. Auch an den anschließenden  Bergungsarbeiten war das THW Gießen beteiligt. 

Ein Hochwasser war am 10. August 1981 zu bekämpfen. In den Langgönser Ortsteilen Cleeberg und Niederkleen nahm das Hochwasser besonders schwere Ausmaße an. Die Männer des Ortsverbandes Gießen pumpten zusammen mit den Feuerwehren Keller aus und errichteten Sandsackbarrieren. Schließlich retteten die Helfer des THW auch einige Schweine vor dem Ertrinken. Einen Tag später waren die Kräfte des THW in Gießen-Allendorf im Einsatz, um mit Booten Hausbesitzer zu evakuieren und Sandsäcke zu verbauen. Weiterhin hatten die THW’ler Tiere zu retten, Keller auszupumpen und die Beleuchtung sicherzustellen.

Zwei vermisste Mädchen ( 5 und 6 Jahre alt) suchten die Helfer des THW Gießen zusammen mit Kräften von Polizei, DLRG und Feuerwehren im Oktober 1981 auf dem Inheidener See. Dabei waren zwei THW-Boote im Einsatz. Ob es sich beim Verschwinden der Kinder um eine Entführung oder einen Unfall handelte, war zunächst unklar.

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Der „schiefe Turm von Erda“

Den „schiefen Turm von Erda“ gab es genau 15 Minuten lang am 23. Januar 1982 zu bestaunen. Der Schornstein einer Ziegelei in Erda sollte zu Übungszwecken durch die Sprengberechtigten des THW Gießen gesprengt werden, doch die 3,8 kg Ammon Gellit III reichten anscheinend für die 50 Zentimeter starken Wandungen des Turmes nicht aus. Nachdem sich die Staubwolke der Sprengung verzogen hatte, brach Gelächter und Staunen aus. Statt wie geplant umzustürzen, blieb der Turm – wenn auch etwas schräg – stehen. Daraufhin brachten die Männer weitere 5 kg Sprengstoff an. Doch genau wie beim ersten Sprengversuch passierte nicht viel. Wenige Sekunden später jedoch kippte der Turm dann doch noch um, so dass die Sprengung im Endeffekt erfolgreich war.

Mitte Juli 1982 bargen Helfer des OV Gießen nahe der Schleuse Dorlar einen amerikanischen PKW Chevrolet ’57 aus der Lahn. Die Feuerwehr Atzbach legte eine Ölsperre aus, die DLRG-Taucher schlugen in 5 Metern Wassertiefe Stahlseile an und das THW beförderte das Autowrack an Land. Dieser Einsatz bewies auf ein neues die gute und kameradschaftliche Zusammenarbeit zwischen allen  Organisationen.

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Bombenanschlag Gießener US-Housing-Areas

Zum Einsatz beim Bombenanschlag am 31.10.1982 auf die Gießener US-Housing-Areas kam auch der OV Gießen. Auf dem Parkplatz der US-Wohnsiedlung „John Foster Dulles Village“ explodierte eine Autobombe, die zwar erheblichen Sachschaden, jedoch keine Menschenopfer forderte.  Die Druckwelle der Detonation deckte Hausdächer ab, ließ Scheiben platzen und Auto- bzw. Metallteile durch die Gegend fliegen. Durch die Hitze waren mehrere PKW regelrecht „zusammengeschweißt“. Das Technische Hilfswerk begann zusammen mit der Feuerwehr nach dem Abschluß der Ermittlungen mit den Aufräumungsarbeiten. 

Im Dezember 1982 standen für das THW Gießen wieder 250 ehrenamtliche Helfer bereit. Damit stieg die Helferzahl in den vergangenen Jahren wieder kontinuierlich an.

Einen weiteren Einsatz größerer Art hatte der Ortsverband im Januar 1983 zu verbuchen. In der Nacht kam ein weißer Mercedes-PKW mit zwei Personen von der Straße ab und stürzte bei Heuchelheim in die Lahn. Zeitweise waren 90 Helfer aller Organisationen im Einsatz. Kurz nach Mitternacht gingen Notrufe über das Unglück ein, woraufhin die BF Gießen, die Feuerwehr Heuchelheim, die DLRG  und der Bergungszug des THW Gießen alarmiert wurden. Die Bootsführer des THW hatten gegen die starke Strömung (3m/sek.) anzukämpfen und das schwierige Gelände erschwerte den Einsatz in hohem Maße. Mit Einreißhaken und Ketten suchten die Helfer stundenlang auf der Lahn nach dem versunkenen Fahrzeug. Die Lahn wurde auf fünf Kilometer Länge stromabwärts mit den Booten abgesucht, jedoch ohne Befund. Nach einer Besprechung der Einsatzleiter wurde der Einsatz ergebnislos abgebrochen. Zwei Tage später, der Wasserstand war inzwischen gefallen und die Strömung hatte nachgelassen, gingen die Taucher der Bereitschaftspolizei ans Werk. Sie bargen in Zusammenarbeit mit THW und Feuerwehr schließlich auch das Fahrzeug, welches einen Tag vorher von den Tauchern des Vereins Grün-Weiß geortet wurde. Die beiden Insassen kamen ums Leben und befanden sich noch im Fahrzeug.

Ende Januar 1983 fand die Katastrophenplanübung statt. Der OV Gießen richtete „Eisvogel ’83“ aus, an dem neben dem DRK und der DLRG auch die Feuerwehr teilnahm.

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Bergungsturm

Der Bergungsturm des Ortsverbandes wurde im August 1983 fertiggestellt. Dank großzügiger Spenden konnte das 8 m hohe Bauwerk durch die Helfer des THW erbaut werden.

Im November 1983 forderte man das THW Gießen an, um bei einer Massenkarambolage auf der A 5 zu helfen. Bei Reinhardshain kam es bei dichtem Nebel zu einem Massenunfall, an dem 107 PKW und 15 LKW beteiligt waren. Die Helfer des OV Gießen unterstützten dabei die Aufräumarbeiten, die über einen halben Tag andauerten.

Ebenso in 1983 wurde der ABC-Zug durch zwei neue Erkundungskraftwagen ergänzt, so dass der ABC-Zug nun zwischenzeitlich voll ausgestattet war. Die Übergabe erfolgte damals durch Landrat Klingelhöfer.

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Katastrophenalarm in Gießen

In 1984 drehte sich ... fast ... alles ums Wasser!

Am 07. Februar 1984 überschwemmte das schlimmste Hochwasser seit Jahrzehnten den Landkreis. Um 9:09 Uhr löste Landrat Klingelhöfer Katastrophenalarm aus. Die Pegel stiegen unaufhörlich, selbst die kleinsten Gewässer schwellten zu reißenden Flüssen an. Der höchste Pegelstand lag bei 7,04 m. Im Inselweg befanden sich noch Menschen in den Häusern und in Wohnwägen auf einem Campingplatz an der Lahn, die durch das THW gerettet wurden. Wohnwagen schwammen auf der Lahn. Die Helfer leisteten teilweise unmögliches, 32 Stunden Einsatz am Stück waren keine Seltenheit! Allein 90 Helfer des THW Gießen waren zu Spitzenzeiten im Einsatz. In der Nacht forderte das THW Gießen schließlich die Kollegen vom Ortsverband Frankfurt zur Unterstützung an. Die Kameraden brachten Material und Gerät, darunter auch Pumpen von den Ortsverbänden Darmstadt und Heppenheim. Zwei Tage später wurde um 18:00 Uhr der Katastrophenalarm aufgehoben, das Schlimmste war überstanden. Das THW Gießen war zu diesem Zeitpunkt bereits drei Tage lang am Stück im Einsatz.

Erneut im Einsatz waren 35 Kräfte des THW Gießen am 30. Mai 1984 bei einem weiteren Hochwasser. Neben Sandsackfüllen, -ausliefern, und –verlegen waren auch wieder die Pumpen des OV im Einsatz.

Im Sommer 1984 übten die Gießener Hilfsorganisationen erneut auf dem Gelände der Katastrophenschutzschule in Ahrweiler bei “Ahrweiler ‘84” ein Wochenende lang.

Im Oktober 1984 wurde dem OV Gießen die Trinkwasseraufbereitungsanlage übergeben. Die TWA gehörte zuvor dem Land, welches sie an den Landkreis übergeben hat. Der Ortsverband wird die TWA für den Landkreis vorhalten. Ein Anerkennungsgeschenk erhielt Karl-Heinz Schlosser (im Bild), weil er die TWA (Baujahr 1964) wieder instand gesetzt hat.

Der dritte Hochwassereinsatz im Jahr 1984 fand für das THW Gießen am 23. November statt. Auch hier galt es, Keller auszupumpen und Sandsäcke zu verbauen. Der kritische Pegelstand von 6,50 m wurde jedoch nicht ganz erreicht, so dass dieses Hochwasser nicht so viel Schäden angerichtet hatte wie die beiden vorangegangenen.

Im November 1984 hat der OV ein neues Mehrzweckboot erhalten. Der Hessische Innenminister Winterstein hatte das Boot seiner Bestimmung übergeben. Er lobte die gute Zusammenarbeit mit den anderen Organisationen während der vergangenen Hochwasser.

Ebenfalls im November fand die Übung „Mainsprung ’84“ auf dem Main bei Frankfurt statt. Bei der gemeinsamen Übung aller THW-Wasserdiensteinheiten aus Hessen stach das Gießener Boot in der orangen Farbgebung deutlich ins Auge.

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Tschernobyl

Einen realen ABC-Einsatz hatte der ABC-Zug des THW Gießen im Mai 1986 nach dem verheerenden Reaktorunglück in Tschernobyl. Am Grenzübergang Herleshausen reinigten die Helfer verstrahlte Fahrzeuge. Ferner führten sie Messungen über die Radioaktivität in der Luft durch. Bei diesem Einsatz kam es zu einem Zwischenfall, als ein Strahlenmessfahrzeug des OV Gießen am frühen Morgen versehentlich ca. 200 m auf DDR-Gebiet gefahren ist. Nachdem der Helfer des Ortsverbandes für ca. eine Stunde festgehalten wurde, konnte er nach Herleshausen zurückkehren.

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Aprilscherze

Weite Kreise bis hin zur THW-Leitung und zum Bundesinnenministerium nach Bonn zog der Aprilscherz des Ortsverbandes im Jahre 1987. In der Zeitung wurde eine täuschend echte Fotomontage abgedruckt. Darauf war der damalige Ortsbeauftragte Helm zu erkennen, wie der dem Präsidenten des Bundesamtes für Zivilschutz die Hand schüttelt. Im Hintergrund das Gelände des Ortsverbandes und ein Rettungshubschrauber vom Typ Bell UH 1-D. Dem darunterstehenden Text war zu entnehmen, dass der orangerote Rettungshubschrauber ab Sommer beim THW stationiert werde. Ein Hangar und ein geeigneter Landeplatz werden demnächst durch Eigenleistung der Helfer gebaut. Die Fotomontage und der Text waren so gut, dass einige Tage später die Telefonleitungen des Ortsverbandes heißliefen. Sowohl die THW-Leitung als auch das BMI wussten von einer Stationierung eines Rettungshubschraubers beim THW, was zudem unüblich ist, nichts und waren darüber auch nicht sehr erfreut.

Am 03. Oktober 1988 fand die erste Landesfernmeldeübung in Gießen unter dem Namen „Hessen ’88“ statt. Im Großraum Gießen waren 13 Fernmeldezüge des hessischen Katastrophenschutz mit 450 Teilnehmern und 100 Fahrzeugen ein Wochenende lang zu Gange. Insgesamt wurden von den Teilnehmern von THW, Feuerwehr, JUH und DRK ca. 90 km Kabel verlegt. 30 Schiedsrichter aus ganz Hessen verfolgten mit kritischen Augen die Handgriffe der Teilnehmer.

Der langjährige Geschäftsführer des Geschäftsführerbereiches Gießen  Heinz Sommerlad wurde am 31. Dezember 1988 in den Ruhestand verabschiedet. Der bei der Helferschaft beliebte Sommerlad gehörte zu diesem Zeitpunkt dem THW über 30 Jahre an. Zunächst engagierte sich der „echte Gießener“ ehrenamtlich beim Ortsverband Gießen, bevor er als Sachbearbeiter für Katastrophenschutz beim RP in Wiesbaden und Darmstadt arbeitete. Zum 01. Januar 1970 kehrte er nach Gießen zurück und wurde Geschäftsführer des GFB Gießen.

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Mauerfall

Als im November 1989 die Grenzen zur DDR geöffnet wurden, war das THW Gießen neben DRK und Bundeswehr im Einsatz, um für Übersiedler Notunterkünfte zu schaffen. Insgesamt wurden über 3.000 Plätze geschaffen. Die Übersiedler wurden zunächst in der Steubenkaserne, Bergkaserne, in den Turnhallen der Goethe- und der Uhlandschule untergebracht. In der Kreisberufsschule wurden zusätzlich 500 Betten aufgeschlagen. Schließlich erfolgte in Zusammenarbeit mit dem Verpflegungszug des DRK auch die primäre Versorgung mit Lebensmitteln.

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