Die Anfänge in den 50er Jahren...

Die Anfänge in den 50er Jahren...

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Die Anfänge in den 50er Jahren...

Die Anfänge in den 50er Jahren...

Die Anfänge in den 50er Jahren...

Die Anfänge in den 50er Jahren...

Die Anfänge in den 50er Jahren

Die Gründung und erste Unterkunft des THW Gießen

Der Ortsverband Gießen wurde am 16. September 1952 gegründet.

Zunächst waren die Helfer in Gießen in der Bergkaserne in den ehemaligen Räumen der Kinderklinik untergebracht. Dort standen ihnen das Erdgeschoss sowie Kellerräume in einem Gebäude zur Verfügung.

Die Geräteausstattung bestand zunächst lediglich aus Schubkarren, Leinen und spärlichem Werkzeug. Kurz darauf kam ein Mofa sowie ein Fahrrad zur Ausstattung hinzu.

Für Ausbildungszwecke konnte ein Opel Blitz-LKW beim Landesverband in Frankfurt ausgeliehen werden. Am 15. Mai 1953 zählte der noch junge Ortsverband bereits 37 Helfer, zum Jahresende 1953 waren es bereits 80.

Die ersten Hilfeleistungen und Einsätze

Im August 1954 konnte der Ortsverband die erste größere Anforderung zu einer technischen Hilfeleistung verzeichnen. Die Helfer unterstützten die Aufbauarbeiten zur „42. Internationalen Ruderregatta“ an der Lahn. Dazu wurden Boots- und Wohnzelte aufgeschlagen und Fernsprechverbindungen erstellt.

Im Mai 1955 besichtigte der Ortsverband Gießen den Hilfszug der Deutschen Bundesbahn. Schon zu dieser Zeit arbeiteten die Bahn und das THW Hand in Hand zusammen. Besonders die damals hochmoderne Ausstattung der Bahn wie Starklichtlaternen, pressluftgetriebene Bohr-, Säge- und Schneidgeräte und dem sog. Deutschlandgerät (Hebegerät, was durch Wasserdruck funktioniert) haben ein lebhaftes Interesse bei den Helfern ausgelöst.

Am 18. Mai 1955 hatten die Männer des Ortsverbandes Gießen ihre erste Bewährungsprobe zu meistern. Das Gießener Holzwerk E.H. Müller in der Schillerstraße brannte bis auf die Grundmauern nieder. Im Einsatz waren neben den Feuerwehren der Stadt Gießen, dem US-Militär und der US-Depotfeuerwehr auch Helfer des THW-Ortsverbandes. Sie kehrten zufällig von einer Übung zurück und wurden mit heller Freude von Brandmeister Funk empfangen und eingesetzt. Ein kurzes Dankschreiben der Stadt Gießen bestätigt den guten Ausbildungsstand der Helfer. Sie hätten einen hervorragenden Eindruck hinterlassen.

Am 11. September 1955 feierte die Freiwillige Feuerwehr Gießen ihr 100-jähriges Bestehen. Mit dabei war auch der Ortsverband Gießen mit etwa 40 Helfern. Auf dem Brandplatz fanden anschließend diverse Sondervorführungen statt, dabei stand den Helfern ein geliehener Gerätewagen des Landesverbandes zur Verfügung. Die Helfer demonstrierten u.a. den Umgang mit Motorkettensäge, Brennschneidgerät, Aufbruchhammer und Sauerstofflanze.

Kurze Zeit später erhielt der Ortsverband Gießen einen Borgward-GKW (90 PS). Es war bis dato der einzige Gerätewagen im Geschäftsführerbereich Gießen. Andere Ortsverbände konnten das Fahrzeug dann bei Bedarf anfordern, welches im Ortsverband Gießen stationiert war.

Am 28. September 1956 musste auf den Universitätskliniken wegen des Einbaus neuer Schaltanlagen das Stromnetz vorübergehend unterbrochen werden. Da jedoch die „Eisernen Lungen“ der Klinik in Betrieb waren, forderte man den OV Gießen an, der über ein 3 kVA-Stromaggregat den überlebenswichtigen Strom einspeiste. Ähnliche Einsätze dieser Art folgten am 10., 16. und 20. Oktober 1956.

In der Gründungszeit des Ortsverbandes wurden äußerst viele Einsatzübungen abgehalten, die auch nicht der Öffentlichkeit vorenthalten wurden. Insbesondere wasserdienstliche Aufgaben wie der Bau von Stegen, Notbrücken und ähnlichem wurden des öfteren geprobt.

Am 28. September 1957 wurde von Hans Sachs der THW-Spielmanns- und Fanfarenzug gegründet. Der Zug setzte sich hauptsächlich aus Angestellten und Arbeitern zusammen, es wurden jedoch auch Berufsmusiker und „Freunde der Musik“ geworben. Der Gießener Spielmanns- und Fanfarenzug war der Größte der drei bundesweit existierenden THW-Musikzüge. Kurze Zeit später wurde der Musikzug in einen Fanfaren- und einen Spielmannszug aufgeteilt.

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Eine neue Unterkunft

18.ooo Postwurfsendungen hatten das Ereignis angekündigt:

Am 14. September 1958 wurde der Öffentlichkeit zum ersten Mal die neue Unterkunft vorgestellt. Im Gießener Stadtwald bezog der Ortsverband bei der Licher Straße 114  an der 1. Schneise eine von der Stadt Gießen bereitgestellte Barracke, die durch die Bemühungen des damaligen Bürgermeisters Osswald langjährig gepachtet werden konnte.

Die Barracke war 43 m lang und 12 m breit, sie zählte 20 Räume und die Geschäftsstelle. Von Unterrichtsräumen über Werkzeug- und Gerätelager, Übungsmodellraum bis zur Kleiderkammer und den Waschräumen war alles vorhanden. Fachmännisch hergerichtet wurde die Barracke innerhalb weniger Wochen durch die ortsansässigen Helfer.

Unmittelbar gegenüber der neuen Unterkunft wurde ein Übungsgelände des Ortsverbandes aufgeschlagen. Neben einem Bergungsturm, Trümmerhäusern sowie Kabelgräben und Kriechgängen wurden auch elektrische Freileitungen sowie Übungsanlagen für die Instandsetzung von gebrochenen Gas- und Wasserrohren angelegt.

Inzwischen verfügte der Ortsverband über Bergungs-, Instandsetzungs- und Netzgruppen für Arbeiten an Gas-, Wasser- und Hochspannungsleitungen, eine Fernsprechgruppe, eine Katastrophenschnellgruppe, eine Schweißgruppe, eine Modellgruppe (für theoretische Ausbildungsmodelle) sowie einen Fanfaren- und einen Spielmannszug. Bereits zu dieser Zeit gab es auch eine Jugendgruppe.

Der Ortsverband zählte zu diesem Zeitpunkt 320 aktive Helfer! Bei der neuen Unterkunft des Ortsverbandes Gießen handelte es sich wiederum um die räumlich größte Unterkunft eines THW-Ortsverbandes im Bundesgebiet. 

Am 08. Juni 1959 hatte das THW einen Einsatz an der „Wellersburg“ zu bewältigen. Durch den Einsturz eines alten 30 m tiefen Brunnens war das Haus angeschlagen. Die Männer vom THW Gießen stützten innerhalb von vier Stunden das Gebäude ab, so dass die Gefahr vom Gebäude abgewendet wurde. In den darauffolgenden Tagen wurde der Krater von Bauunternehmen verfüllt.

Inzwischen wurde der Ortsverband Gießen das Ausbildungszentrum für den mittelhessischen Raum. So wurden unter anderem Kurse für Ausbilder und Gruppenführer sowie Sprengdienstkurse abgehalten. Auch die Ausbildung für Rohrnetzausbesserungen fand zentral in Gießen statt. Meist gingen die Kurse über ein gesamtes Wochenende. Die Auszubildenden schliefen dabei auf dem Gelände der Bergkaserne.

Im September 1959 wurde eine Bergungsbereitschaft gegründet. Diese bestand aus drei Bergungszügen. Zug 1 stand dabei in Gießen, Zug 2 war in Wetzlar stationiert und Zug 3 befand sich in Marburg.

Die bundesweit erste Übung einer kompletten Bergungsbereitschaft fand in Gießen statt.

Am 10. Oktober 1959 wurde um 5:45 Uhr der Zug 1 der Bergungsbereitschaft Gießen alarmiert. In einer (angenommenen) chemischen Fabrik hätte sich eine Explosion zugetragen. Parallel wurde auch das Rote Kreuz verständigt. Aufgrund der Schwere des Unglücks wurden auch die Züge 2 und 3 der Bergungsbereitschaft verständigt und angefordert. Geübt wurde auf einem ehemaligen Bunkergelände. Die Übung habe sich sehr realistisch abgespielt und sei sehr vorbildlich abgelaufen. Unter den Beobachtern war u.a. auch Landrat von Schwerin. Er lobte die eingesetzten Helfer des THW und deren Engagement.

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