2001 - Vermißtensuche und Seuchenalarm

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Das Jahr 2001 ...

26.02.2001 - Zugunfall mit PKW

Ein 21-jähriger Autofahrer und seine 38-jährige Beifahrerin starben am Montag, 26.02.01 gegen 16.45 Uhr als sie mit ihrem PKW einen unbeschrankten Bahnübergang in Gießen überquerten. Sie wurden von einem Schienenbus erfasst, der auf der Strecke Gießen - Gelnhausen mit etwa 85 Kilometer pro Stunde unterwegs war.

Die schwere Kupplung des Schienenbusses bohrte sich dabei tief in die Beifahrerseite des VW Golf. Durch den Aufprall wurde das erste Drehgestell des Zuges aus den Schienen gehoben. Erst nach ca. 200 Metern kam der Schienenbus, der den Golf vor sich herschob, zum Stehen.

Wie durch ein Wunder geriet der Zug nicht aus der Spur, er wäre sonst in den links und rechts der Strecke säumenden Wald gerast. Die 30 Fahrgäste blieben unverletzt. Kurz nach dem Zusammenstoß trafen Notarzt, Rettungswagen und die Berufsfeuerwehr an der Unglücksstelle ein, die aber nach kurzer Zeit wieder abrückten, da sie für die beiden Fahrzeuginsassen nichts mehr tun konnten.

Da die Unglücksstelle sich mitten im Wald befand und man nur zu Fuß über die Gleise dort hin kam, gestalteten sich die Bergungsmaßnahmen als besonders schwierig. Ein Bergungszug der Bahn mit Hebekran und hydraulischen Werkzeugen wurde aus Gießen angefordert.

Um 19.04 Uhr wurde die SEG des THW-OV Gießen per FME über die Leitfunkstelle Gießen alarmiert zwecks Ausleuchten und zur Unterstützung von Bergungsmaßnahmen. Da es bereits dunkel war, rückte als erstes der MAN 10mt mit 10 000 Watt Lichttraverse und 17,5 KVA Aggregat um 19.20 Uhr aus. 5 Minuten später der GKW 1 mit Lichtmastanhänger und MLW 3 mit 30 KVA Aggregat. Der MAN konnte aber nur bis ca. 150 Meter an die Einsatzstelle heranfahren und leuchtete so die Umgebung aus.

Scheinwerfer, Stative und andere Geräte mussten zu Fuß an die Einsatzstelle gebracht werden. Zusammen mit den Spezialisten der Bahn und des THW`s wurde das Vorderteil des 56 Tonnen schweren Schienenbusses angehoben und der darunter eingeklemmte PKW mit einer Diesellok herausgezogen.

Dann wurde dieser von einem Kran des Hilfszuges angehoben und langsam 400 Meter weiter zum nächsten Bahnübergang gebracht. Auch hier wurde jetzt vom THW ausgeleuchtet. Des weiteren sollte das THW auch die Bergung der zwei Leichen übernehmen.

Der völlig zerstörte VW Golf wurde mit Schere und Spreizer geöffnet und die Leichen geborgen. Der Zug wurde aufgegleist und da der Schaden am Gleiskörper nicht gravierend war, wurde die Bahnstrecke um 23.00 Uhr wieder frei gegeben.

Der Gesamtschaden wurde auf 175.000 DM geschätzt. Die THW-Einsatzkräfte waren um 22.48 Uhr wieder in der Unterkunft und stellten die Einsatzbereitschaft wieder her.

Danach fand eine Einsatzbesprechung statt mit dem DB-Notfallmanager, den THW-Kräften und drei Notfallseelsorgern des Landkreises Gießen, die ebenfalls von der Leitfunkstelle über FME alarmiert worden sind.

Die Zusammenarbeit von allen eingesetzten Kräften wie Polizei, Bundesgrenzschutz, DB und THW war problemlos.

Eingesetzt waren: 15 THW-Helfer, GKW 1, MLW 3, MAN 10 mt mit Lichttraverse, Lichtmastanhänger, 17,5 KVA Aggregat 30 KVA Aggregat und PKW OV Führung.

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07.-08.03.2001 – Dauerbrenner: LKW-Unfall auf der A 5 – Bergungsarbeiten nach umgestürztem LKW

Am Mittwoch, 07.03.2001 wurde gegen 22:30 Uhr die Schnelleinsatzgruppe (SEG) des THW Gießen alarmiert, um die Ladung eines umgestürzten LKW zu bergen. Ca. 15 Minuten nach der Alarmierung rückte als erstes der MTW (THV-1.TZ) zur Erkundung der Einsatzstelle auf die A 5 Kassel-Frankfurt, ca. 2 km hinter der Rastanlage Reinhardshain in Richtung Süd (km 428,5) aus.

Kurze Zeit später folgten der GKW I sowie der LKW/LKr (MAN) mit Lichttraverse und 17,5 kVA Stromerzeuger. Die gesamte Einsatzstelle wurde umgehend mit der Lichttraverse (10.000 W) sowie Stativen ausgeleuchtet.

Es bot sich ein verwüstetes Bild. Der LKW (Sattelzug) war von der Fahrbahn abgekommen, umgestürzt und die Böschung herunter gerutscht. Er lag auf der Seite, die Plane des Aufliegers war durch die Ladung stark ausgewölbt und stand unter großem Druck.

Inzwischen trafen weitere Helfer des THW mit drei Fahrzeugen (MTW-Fü, MLW 2t der FGr I, VW-Bus) ein, die die eingesetzten Kräfte unterstützten. Nachdem eine größere Fläche abgeräumt war, wurden Paletten mit den Wasserflaschen direkt am havarierten LKW beladen und mit dem Autokran auf den zweiten LKW verladen.

Gegen 5:30 Uhr war die Ladung geborgen, so dass mit Unterstützung des THW der LKW wieder aufgerichtet werden konnte. Anschließend konnte die Beleuchtung abgebaut werden.

Gegen 7:15 verließen die THW-Kräfte die Einsatzstelle.

Insgesamt waren 25 THW-Helfer mit den Fahrzeugen: MTW-THV, MTW-Fü, MLW 2t, VW-Bus, GKW I sowie LKW/LKr (MAN) mit Lichttraverse und 17,5 kVA-Stromerzeuger im Einsatz.

Die A 5 in Richtung Süd war für 12 Stunden voll gesperrt.

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03.-08.04.2001 - MKS-Verdachtsfall in Wettenberg

Am Dienstag, 03.04.2001 wurde gegen Nachmittag das THW Gießen wegen einem MKS-Verdachtsfall im Bereich der Gemeinden Wettenberg/Biebertal alarmiert. Da fest stand, daß mehrere Schleusen aufgebaut werden mußten, und über einen längeren Zeitpunkt betrieben werden sollten, mußte in personalaufwendigem Mehrschichtbetrieb gearbeitet werden. Der Stab des OV Gießen sowie der Krisenstab des Landkreises erkannten schnell, daß hierfür die Kräfte des THW Gießen nicht ausreichen würden. Somit wurden weitere Kräfte nachalarmiert und Unterstützung durch die Ortsverbände Grünberg, Wetzlar, Dillenburg, Weilburg und Frankenberg/Eder angefordert. Die Schleusenanlagen lagerten in Marburg und wurden von dort aus angeliefert. Die Ortsverbände bekamen Schleusenstellen zugewiesen, die sie in enger Zusammenarbeit mit den Freiwilligen Feuerwehren aus dem gesamten Landkreis errichteten. Vier Schleusen wurden errichtet. Die Standorte waren Krofdorf-Gleiberg/ Augarten, Heuchelheim/bei A 480, Fellingshausen/Landstraße (spÄter erfolgte Verlegung in Richtung Frankenbach), Wißmar/See. Schließlich konnte der Schleusenbetrieb aufgenommen werden. Den Kräften des THW Gießen wurde vom Krisenstab die Schleuse Fellingshausen und Unterstützung bei der Schleuse Krofdorf-Gleiberg/Augarten (durch Ausleuchten, Betrieb der Anlage etc.) zugewiesen.

Die Helfer desinfizierten die Fahrzeuge, die durch die Schleusen fuhren, zunächst unter schwerem Atemschutz und Schutzanzügen. Später wurden Masken mit Filtern geliefert. 

Im Ortsverband wurde derzeit vom OV-Stab ein Mehrschichtbetrieb zur Aufrechterhaltung der Stationen entwickelt. Von diesem Zeitpunkt an wurde dafür gesorgt, daß ständig mind. Zwölf (8+4) Helfer des THW an ihren Stationen vor Ort waren.

Aus einsatztaktischen Gründen wurde am Mittwoch, 04.04., gegen Vormittag die Schleuse Fellingshausen/Kreisstraße nach Frankenbach/Kreisstraße verlegt. Dies geschah in enger Zusammenarbeit mit den Kameraden der Freiwilligen Feuerwehren und dem THW Gießen.

Der Desinfektionsbetrieb lief bis zur Nacht von Donnerstag 05.04. auf Freitag, 06.04., 0:00 Uhr ohne Unterbrechung. Am späten Donnerstag abend kamen die vorläufig negativen Ergebnisse, sodaß entschlossen wurde, vorerst mit der Desinfizierung ab 0:00 Uhr auszusetzen. Alle Schleusen blieben aber in funktionsfähigem Zustand. Dies beinhaltete auch die personelle Stärke von 4+4 = 8 THW-Helfern, um die Anlage wieder in Betrieb zu nehmen. Zu diesem Zeitpunkt wurde auch die Schleuse Krofdorf-Gleiberg/Augarten vom THW Gießen übernommen. Schäden an den Schleusen, die durch das ständige Durchfahren der PKW/LKW entstanden, wurden von einem Indstandsetzungstrupp des THW Gießen sofort behoben. 

Bis zum Sonntag, 08.04.01, blieben die Schleusen in diesem einsatzbereiten Zustand, bevor der Krisenstab gegen 16:00 Uhr MKS-Entwarnung gab und den schnellstmöglichen Abbau der Schleusen befahl.

Die Ortsverbände Gießen und Grünberg bauten wieder zusammen mit den Freiw. Feuerwehren die Schleusen ab und transportierten alle Teile nach Gießen auf das Gelände des Ortsverbandes. Dort wurde das Material aller Schleusen gesammelt und durch den ABC-Zug des Landkreises gereinigt.

Um 21:30 Uhr waren auch die letzten Reinigungsarbeiten abgeschlossen, sodaß sich "Heros Gießen 01" um 21:45 Uhr bei der Leitstelle abmeldete und das Einsatzende erreicht war. 

Allein vom THW Ortsverband Gießen waren insgesamt über 85 Helfer im Einsatz, die in der Zeit vom 03.04. bis zum 08.04.2001 über 3.000 Einsatzstunden leisteten. Dabei funktionierte die Zusammenarbeit zwischen dem OV Gießen sowie den Ortsverbänden Wetzlar, Grünberg, Weilburg, Dillenburg und Frankenberg und den eingesetzten Kräften der Feuerwehren und der Polizei vorbildlich.

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Mai 2001 Gefahrgutübung

Im Mai 2001 stand erneut eine Gefahrgutübung zwischen dem Gefahrgutzug der Feuerwehr Lollar und dem THW Gießen an. Geprobt wurde diesmal das Bergen von leckgeschlagenen 200 l-Fässern mit gefährlicher Flüssigkeit aus einem Eisenbahnwaggon.

Unter Chemikalienschutzanzügen drangen die Feuerwehrleute in den Waggon ein und erkundeten die Lage. Die schweren Fässer wurden aufgerichtet, abgedichtet und an die Wagenöffnung gebracht. Dort wurden mittels Radlader und Ladekran die Fässer entladen und in Überfässer gehoben. Die Übung verlief zur Zufriedenheit aller Kräfte ab.

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09.06.2001 Gebäudeabbruch

Zu Übungszwecken wurde eine alte Lagerhalle, die im Besitz des Ortsverbandes war und inzwischen nicht mehr benötigt wird, zurückgebaut. Sehr einsatzrelevante Erkenntnisse wurden aus dem Abriss der Brandschutzmauer gewonnen, da der Abbruch von einsturzgefährdeten Bauteilen auch bei einem Realeinsatz nötig werden könnte. 

Am effektivsten und sichersten erwies sich der Einsatz des Ladekranes vom LKW/LKr der FGr Wassergefahren mit dem selbst beschafften Zweischalengreifer. Mit dem Zweischalengreifer konnte die Backsteinmauer Stück für Stück abgeknabbert werden. Nach sieben Stunden war die komplette Mauer durch dieses System abgerissen. Der angefallene Schutt wird auf dem neuen Übungsgelände, das gerade im Bau ist, wiederverwendet.

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30.06. - 01.07.2001 - Vermisstensuche in Biebertal

Seit Freitag, 29.06., wird in der Gemeinde Biebertal bei Gießen ein achtjähriges Mädchen vermisst. Am Samstag, 30.06. wurde um 5:20 Uhr die SEG des THW Gießen alarmiert, um die eingesetzten Kräfte bei der Suche zu unterstützen. Kurz darauf wurde der gesamte Ortsverband alarmiert. Die Suche gestaltete sich teilweise äußerst schwierig, da viele Waldflächen und insbesondere schwer einsehbare Untergehölze in Flächensuchen durchkämmt werden mussten. Neben dem THW Gießen und dem THW Grünberg waren zahlreiche Feuerwehren, Rettungshundestaffeln aus ganz Hessen, die Polizei und das DRK an der Suche beteiligt. Am Samstag waren ständig etwa 300 Kräfte im Einsatz, davon 47 vom THW. Die Zusammenarbeit unter allen Rettungskräften läuft sehr kameradschaftlich ab.

Am Sonntag, 01.07.2001 wurden um 11:02 Uhr erneut die THW-Ortsverbände Gießen und Grünberg alarmiert. Um 11:35 Uhr rückten 23 Helfer des THW Gießen zu weiteren Suchmaßnahmen in den Waldgebieten um Biebertal aus. Somit wurden am Sonntag insgesamt 1.100 Helfer aller Organisationen sowie zwei Hubschrauber zur Suche des vermissten Mädchens eingesetzt.

 

Am Montag, 02.07. wurde die THW-SEG Gießen um 15:02 Uhr alarmiert.

 

Zunächst musste der OV die Versorgung der Einsatzkräfte vor Ort übernehmen. Dazu wurden 150 Lunch-Pakete gepackt, die Lebensmittel wurden in Großmärkten gekauft. Bereits um 17:00 Uhr waren diese Lunch-Pakete an der Einsatzstelle. Auch 200 Portionen warmes Abendessen wurden vom THW Gießen gekocht und um 21:00 Uhr im Bereitstellungsraum ausgegeben. Parallel zur Versorgung der Einsatzkräfte von Polizei und Feuerwehr öffneten ca. 15 THW-Helfer in einem Einsatzabschnitt systematisch die Kanaldeckel in den Straßen von Rodheim-Bieber, um dort nach möglichen Spuren zu suchen. Insgesamt waren über 30 THW-Helfer des OV Gießen im Einsatz. Gegen 22:30 waren die Helfer wieder in der Unterkunft.

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04.08.2001 - Schauübung in Klein-Linden

Am 04.08.2001 fand eine Schauübung der Schnelleinsatzgruppe im Giessener Stadtteil Klein-Linden anlässlichder Aktion “Fremde werden Freunde” der Stadt Gießen, der Sportvereine sowie der Partnerstädte statt.

 

Als Ausgangslage wurde angenommen, dass sich eine verletzte Person auf dem Balkon eines Schulgebäudes befand. Ein Abtransport der Person durch die Klassenräume war nicht möglich. Deshalb kann nur ein Abtransport auf der Seite des Balkons erfolgen. Der Abtransport musste darüber hinaus liegend durchgeführt werden.

 

Sieben Helfer rückten mit dem GKW I an. Anschließend wurde die Lage erkundet. Mittels drei Steckleiterteilen drangen zwei Helfer, darunter ein Sanitätshelfer auf den Balkon vor, begannen mit der Erstversorgung und gaben die Lagemeldung nach unten durch. Es wurde entschieden, eine möglichst schonende Möglichkeit zur Rettung der Person anzuwenden. Daher  entschied der Einsatzleiter, das Rollgliss mittels Strebstütze und Ausleger einzusetzen. Ein weiterer Helfer drang auf den Balkon vor. Durch Halteleinen wurden die einzelnen Segmente nach oben gezogen und aufgebaut. Anschließend wurde mit dem Rollgliss der Schleifkorb nach oben gezogen, der Verletzte eingebettet und behutsam abgelassen.

 

Zahlreiche Zuschauer verfolgten gespannt die Übung, die ohne Probleme verlief.

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