Gießen,

Mein Blick ins Ahrtal: Teil 8

Die Folgen des schweren Unwetters im Westen Deutschlands haben alle gefordert: Unsere Gießener Helferinnen und Helfer geben eine persönlichen Einblick in ihren Einsatz vor Ort im Ahrtal. Heute: Ekkehard Rolfs.
Unter anderen im Bereich der Logistik aktiv: Ekkehard Rolfs

Unter anderen im Bereich der Logistik aktiv: Ekkehard Rolfs

In welcher Einheit bist Du? Was hast Du vor Ort gemacht?

Im Ahrtal war ich Teil der Fachgruppe Notversorgung und Notinstandsetzung (FGr N). Eigentlich bin ich Teil des Zugtrupps des Technischen Zuges. Wir sollten vor Ort die angeforderte Fachgruppe Infrastruktur personell unterstützen.

Bei einem Einsatzauftrag im Bereich Logistik haben wir verschiedene Materialien (Hygieneausstattung und medizinische Güter) verladen und ins Einsatzgebiet fahren, zum Beispiel medizinischen Sauerstoff zum Roten Kreuz.

An zwei weiteren Tagen ging es dann unmittelbat ins Schadensgebiet an der Ahr. Abends zur Erkundung und ersten Gesprächen mit der Unterabschnittseinsatzleitung (UEAL) und dem zuständigen Wehrführer und am nächsten Morgen dann um die Brücke zu sichern und ein Geländer zu bauen. Da habe ich bei der Materialbeschaffung und später bei der Materialvorbereitung und Werkzeugausgabe mitgewirkt.

War es Dein erster Großeinsatz?

Es war mein erster Großeinsatz und entsprechend nervös war ich auch als es losgegangen ist.  Als wir dann losgefahren sind ist es besser geworden.

Was wird Dir in Erinnerung bleiben?

Da gibt es mehrere Sachen: Der Anblick der zerstörten und verwüsteten Gebäude, der Geruch, den Staub. Die Emotionen und Reaktionen der Leute vor Ort werde ich auch nicht so schnell vergessen.

Beeindruckend war auch zu sehen was alles aufgefahren wurde um die Bevölkerung zu unterstützen und die Infrastruktur wieder in Stand zu setzen. Alles von Amphibienfahrzeugen über Transporthubschrauber und Bergepanzer bis zu kompletten Katastrophenschutzzügen.

Was nimmt Du für die Zukunft mit?

Ich habe während des Einsatzes mitgenommen was den Katastrophenschutz betrifft: Was steht zur Verfügung; was kann wer leisten. Und im Besonderen habe ich auch viel auch über meine eigenen Grenzen gelernt.

Als direkte Reaktion habe ich auch schon meine Einsatztasche nach den Erfahrungen im Bereitstellungsraum angepasst: Nun sind Latschen eingepackt. Auch jenseits des Einsatzgeschehens dauernd Stifel zu tragen, ist keine Erfahrung die ich wiederholen möchte.

Hinweis: Zu anderen Teilen der Serie "Mein Blick ins Ahrtal" geht es über die Links unter diesem Beitrag.


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