Die regelmäßigen ganztägigen Samstagsdienste bieten den Einheiten die Gelegenheit zu umfangreicheren Übungen und besonderen Ausbildungen. So war es auch am 11. Februar 2023: Zum fiktiven Einsatz brachen die Einheiten des Technischen Zuges (TZ) gemeinsam mit dem Fachzug Führung und Kommunikation (FZ FK) am Samstagmorgen auf. Als geschlossener Verband (‚Kolonne‘) verlegten sie von Gießen aus ins 40 Kilometer entfernte Herborn.
Durch das Einsatzschlagwort „Explosion“ galt es entsprechend umsichtig an der Einsatzstelle zu agieren. Die Bergungsgruppe erkundete daher zunächst das Gelände und das betroffene Gebäude. Danach suchte und rettete sie eine vermisste Person. Anschließend stützten die THW-Kräfte mit Hilfe des Einsatzgerüstsystems (EGS) einen einsturzgefährdeten Gebäudeteil ab. Das EGS besteht aus Komponenten aus dem Gerüstbau ist im THW ein vielseitiges Hilfsmittel für Rettungs-, Bergungs- und Sicherungsarbeiten – oder für Dekontaminationsschleusen im Seuchenfall. Es ist im Ortsverband Gießen in einem speziellen Container stets einsatzbereit verlastet und wird per Lafette transportiert.
Parallel zu der Abstützmaßnahme errichtete die Fachgruppe Notversorgung und Notinstandsetzung (FGr. N) mit Unterstützung der Fachgruppe Infrastruktur (FGr. I) ein beheiztes Aufenthaltszelt und Toiletten für die Einsatzkräfte. Bei Einsätzen, die über einen längeren Zeitraum gehen und an Orten ohne nutzbare Infrastruktur stattfinden, sind solche Maßnahmen entscheidend, um die Einsatzbereitschaft der Helferinnen und Helfer zu erhalten. Das war während der Übung nicht nötig, da diese nur bis in den Nachmittag reichte und im Anschluss die Einheiten wieder nach Gießen zurückkehrten.
Gleichzeitig, aber losgelöst von der Einsatzübung des Technischen Zuges, übte ebenfalls der Fachzug FK auf dem gleichen Gelände. Am Zielort angekommen stand für die Helferin und die Helfer die Arbeit mit dem Führungs- und Kommunikationskraftwagen (FüKomKW) und dem Anhänger Führung und Lage (Anh FüLa) an. Zunächst musste ein passender Aufbauplatz erkundet werden, um dann dort eine große Führungsstelle (FüST) mit dem Gespann aufzubauen. Nach der Koppelung von FüKomKW und Anh FüLa musste der Stabsraumes im FüLa eingerichtet und der Funkmaste aufgebaut werden. Anschließend fand eine Einweisung in die Technik stattbevor auch der FZ FK wieder nach Gießen fuhr.
Stärke TZ: -/2/10//12
Stärke FZ: -/1/4//5
Eingesetzte Fahrzeuge: Mehrzweckgerätewagen (MzGW), Lafette mit Wechselbrücke mit EGS-Container, Mannschafttransportwagen Fachgruppe I (MTW FGr. I), Führungs- und Kommunikationskraftwagen (FüKomKW) mit Anhänger Führung und Lage (Anh FüLa)
