Berlin,

THW Gießen sorgt für Weihnachtsatmosphäre im Kanzleramt

Am vergangenen Wochenende brachten 16 ehrenamtliche Helfer des Technischen Hilfswerks (THW) Gießen eine Rotfichte aus Lollar ins Bundeskanzleramt nach Berlin, um diese dort als festlichen Weihnachtsbaum aufzustellen. Die Beauftragung kam durch den Kanzleramtsminister Prof. Dr. Helge Braun, der auch Abgeordneter des Landkreises Gießen ist. Die Übergabe an die Bundeskanzlerin fand am 28. November 2019 statt. Für das THW Gießen ist eine solche Aktion Ehre und Übung zugleich.
THW-Kräfte beim Transport im Kanzleramt

THW-Kräfte beim Transport im Kanzleramt

Schon zum zweiten Mal nach 2018 folgte der THW-Ortsverband Gießen einer bewährten Tradition: Das Bundesland, aus dem der Chef des Kanzleramts kommt, ist für den dortigen Weihnachtsbaum zuständig, der auch aus der entsprechenden Region stammt. Somit kam die erneute Beauftragung für das THW Gießen nicht überraschend – schließlich hatte im Vorjahr alles wie geplant funktioniert.

Trotzdem bedeutete die Wiederholung des Unterfangens einen hohen Planungsaufwand im Vorfeld. Neben der Abstimmung mit anderen Beteiligten mussten auch Sicherheitsmaßnahmen berücksichtigt werden. Etwas Restnervosität gab es daher trotzdem bei Ralph Jossa, stellvertretender Ortsbeauftragter des THW Gießen und verantwortlich für die Aktion: „Auch wenn der Auftrag fachlich für das THW nicht schwierig ist, so gibt es doch Vieles was Drumherum zu beachten ist – es ist daher doch etwas ganz Besonderes.“

Auf dem Weg nach Berlin

Am Freitagmorgen um 7 Uhr machten sich die 16 ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer aus Gießen auf den Weg in die Bundeshauptstadt. Im Anhänger des 13 Tonnen schweren Mannschaftslastwagens ruhte die 7,8 Meter lange Rotfichte auf einer speziellen Konstruktion aus Euro-Paletten, Holzböcken und Spanngurten, damit sie keinen Schaden nimmt. Die übrigen THW-Angehörigen folgten in drei Mannschaftstransportwagen um 9 Uhr. Viel Arbeit wurde schon vorher verrichtet. Das THW Gießen hatte in Zusammenarbeit mit dem Revierförster aus Lollar den Baum gefällt, dann selbst gestutzt und zum Transport verpackt.

Die THW-Kräfte übernachteten in einem Hotel in der Nähe des Potsdamer Platzes und stellten die Fahrzeuge bei der Hessischen Landesvertretung ab. Dort wurde am Wochenende ein zusätzlicher weihnachtlicher Auftrag abgearbeitet: Drei weitere Weihnachtsbäume wurden im Gebäude und auf dem Gelände aufgestellt und dekoriert. Das schmückende Grün wurde allerdings in Berlin vom THW Gießen nur in Empfang genommen und nicht dorthin transportiert.

Transport ins Kanzleramt

Damit die Rotfichte schließlich an Ihren Bestimmungsort kam, waren die technischen und menschlichen Kompetenzen des THW gefordert. Nach dem Transport vor das Bundeskanzleramt hoben Berliner THW-Kräfte mit Ihrem Kran den Baum vom Anhänger in den Ehrenhof. Von dort aus ging es nicht mehr mit maschineller Hilfe, sondern nur noch mit Menschenkraft voran: Die mitgereisten Helferinnen und Helfer mussten anpacken und trugen die Fichte mit viel Geschick durch die nur zweieinhalb Meter breite Eingangstür bis an den Bestimmungsort im Obergeschoss. Dort wurde der designierte Weihnachtsbaum mit Hilfe einer einfachen Leine schnell aufgerichtet und anschließend geschmückt. „Mit der Kettensäge können wir schließlich hier nicht hantieren“, sagt Jossa lächelnd, „daher haben wir uns im Vorfeld optimal vorbereitet, so dass jeder Handgriff sitzt und wir hier keine unnötigen Arbeiten erledigen müssen.“

Die „Weihnachtsbaumaktion“ ist für die THW-Helfer viel mehr als nur Abwechslung von den Einsätzen in der Gefahrenabwehr und Möglichkeit zur Außendarstellung: Die grundlegenden Fähigkeiten des THW werden beim Fällen, Verladen, Transport und Aufrichten der Weihnachtsbäume gefordert; Kranführer und Kraftfahrer erhalten mehr Routine in ihren Tätigkeiten.

„Darüber hinaus arbeiten hier Helfer und Führungskräfte in Konstellationen zusammen, die es ansonsten wegen der Zugehörigkeit zu unterschiedlichen Einheiten im Ortsverband eher selten gibt. Das ist eine wertvolle Erfahrung für beide Gruppen.“, resümiert Oliver Jäger nach der gelungenen Aktion. Er ist Leiter der Fachgruppe Führung und Kommunikation, die in der Regel wenig mit Baumfällungen und Kränen zu tun hat.

Offizielle Übergabe

Bei der Übergabe des Baumes am 28. November war auch der Gießener Bürgermeister Peter Neidel als Vertreter der Stadt in Berlin. Gemeinsam mit den THW-Kräften bestand die Gelegenheit zum Gespräch mit Helge Braun. Unter anderem ging es dabei um den Stellenwert und die Stärkung des Ehrenamtes. Mit im Gepäck war auch noch ein besonderes Geschenk: Eine der auf 100 Stück limitierten Weihnachtskugeln mit dem Gießener Stadtkirchenturm als Motiv. Diese wurde auf Geheiß der Bundeskanzlerin sofort an dem Weihnachtsbaum angebracht.

Die Hessenschau hat das THW Gießen begleitet. Beitrag befindet sich hier.


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