Einsätze unter Atemschutz bedeuten hohe physische und psychische Belastung: Die Sicht ist durch Rauch oder Dunkelheit stark eingeschränkt, Hindernisse sind zu erkennen und zu überwinden und Aufgaben wie das Löschen eines Feuers oder eine Personenrettung vorzunehmen.
Um in solchen Situationen handlungsfähig zu bleiben und einem verletzten Kameraden helfen zu können, werden Atemschutz-Notfalltrainings durchgeführt. Voraussetzung für die Lehrgangsteilnahme ist ein absolvierter Atemschutzlehrgang sowie bereits zweijährige Erfahrung im Umgang mit den Geräten und regelmäßige Teilnahme an Übungen. Diese Anforderung erfüllten die anwesenden Helfer aus den Ortsverbänden Dillenburg, Marburg, Wetzlar, Neuhof und Gießen zu.
Im Gegensatz zum Grundlehrgang werden die Teilnehmer im Notfalltraining höherem Stress ausgesetzt und bekommen weniger Hilfestellungen. Dazu erlernen sie Strategien und Schemata, um in solchen Situationen reagieren zu können. Dabei wurde die Umgebung so realitätsnah wie möglich gestaltet. Unterschiedliche Hindernisse sowie sich ständig ändernde Szenarien stellten eine große Herausforderung an die Teilnehmer.
Im theoretischen Teil wurden zunächst potentielle Gefahren und mögliche Notfallsituationen anhand von Fallbeispielen erläutert. Darauf aufbauend erlernten die Teilnehmer entsprechend Handlungsweisen, die sowohl präventiv als auch intervenierend angewendet werden können.
Präventive Handlungsweisen sind vor allem der Aufbau von Vertrauen, Teamwork und präzise Kommunikation mit den Kameraden.
Intervenierende Strategien, die im Fall eines Unfalls notwendig werden, trainierten die Teilnehmer dann vor allem in der Praxis. Was ist zu tun, wenn ein Kamerad verunfallt ist? Wie wird die Maske oder der Lungenautomat gewechselt? Bevor diese Fragen sich stellten, galt es zuvor Such- und Rettungstechniken anzuwenden, um unter schwierigsten Bedingungen überhaupt erst zu den Verunfallten vorstoßen zu können.